Elsenroth.de
Der Gemeinnuetzige Verein Elsenroth e.V.

Entstehung und Nennung Elsenroths


Zur Besiedlung des Innerbergischen stellt Frau
Dr. Marion Geldmacher fest:

Es lassen sich vier Hauptperioden des gewaltigen Rodungswerkes, welches das Gesicht der Landschaft von Grund auf änderten, aus Urwäldern und Sumpfgebieten‚ Weide und Ackerland geschaffen hat, unterscheiden:

die erste des fränkischen Früheausbaus beginnt wohl im auslaufenden 7. und 8. Jh. Es entstehen Ortsnamen auf heim, ringen und dorf, Die zweite Ausbauperiode im ausgehenden 8. und 9, Jahrhundert konkurrierend zur ersten, wird bestimmt von der sächssischen Landnahme.

Es entstehen die Ortsnamen auf hausen
Die dritte Periode gilt als Hauptphase des inneren Landesaushaus und der großen Rodungen (vom 9. bis 13. Jh.).
Es entstehen die Ortsnamen auf -roth‚ scheid, hagen, in der vierten Periode während des 14. und 15 Jahunderts die mit Namen auf - Seifen, ‚au, rauel‚ ‚brueh und -tal.

Die Etymologie des Ortsnamens Elsenroth weist aller Wahrscheinlichkeit nach auf einen Rodungsnamen in Verbindung mit der alten Bezeichnung für den Baum Erle
Andere Namensdeutungen für Eis, Feldwerrnut, Wiegenkraut oder Els : hügelig, felsig haben eine geringere Wahrscheinlichkeit in diesem Falle für sich.

Ausscheiden dürfte eine Personenbeziehung im Zusammenhang des Namens Elsenroth.

Liebe gewordene Volksetymologie, wie der landläufige Hinweis auf den Personennamen Else sollte man in Erinnerung behalten. eine wissenschaftlich vertretbare Namenserklärung läßt sich leider aber damit nicht stützen.

Um 19 hundert


Für den Ort Elsenroth waren die ersten 15 Jahre dieses Jahrhunderts sehr bedeutsam.

Sie prägten das Gesicht unseres Dorfes in entscheidendem Maße. Die Väter und Großväter der heutigen Generation entwickelten eine ungemeine Initiative.

Am 23.1 1899 wurde Robert Lutter in den Gemeinderat gewählt. Er war es, der die Ziegelei gründete und damit Arbeitsplätze schuf.

Eine Wasserleitungsgenossenschaft wurde gegründet, und damit begann die Verlegung eines Rohrleitungsnetzes. 1913 wurde der Ort an das Elektrizitätswerk angeschlossen, Die Gemeinde Marienberghausen war Eigentümer der Stromversorgungsanlage. Im Gegensatz zu den anderen Gemeinden wurden keine Elektrizitätsgenossenschaften gegründet.

Im gleichen Jahr wurde durch eine Gruppe junger, sportbgeisterter Männer der heutige TuS Elsenroth ins Leben gerufen.

Was den Ratsherren Elsenroths in den Vorjahren nicht gelungen war, schafften nun die Bürger des Ortes. Geradezu verbissen kämpften sie für die Errichtung einer Schule. Günstig wirkte sich dabei die Flurbereinigung (die erste im Homburger Land) im Jahre 1914 für den Schulbau aus. in diesem Verfahren traten viele Grundstuckseigemümer einen Teil ihres Besitzes ab, um das Grundstück für einen Schulbau einplanen zu können.

Damit wurde auch die Möglichkeit geschaffen, die landwirtschaftlichen Betriebe günstiger bewirtschaften zu können.

In den Jahren 1914/15 wurde mit dem Bau eines Jugendheimes und der Schule begonnen.

Zur gleichen Zeit lief der Bau der Eisenbahn Bielstein-Waldbröl (die Homburger Brölbahn) auf vollen Touren. Elsenroth bekam einen Bahnhof mit Ausweich- und Abstellgleis.

Doch die Zeiten änderten sich bald wieder.

Am 2. August 1914 war Mobilmachung.
Der 1 . Weltkrieg war ausgebrochen.

Von diesem Tage an war die Gemeindeverwaltung voll in den Ablauf des Kriegsgeschehens eingespannt. Reservisten und Freiwillige eilten zu den Fahnen. Durch die Mobilmachung einbezogene Pferde und Fahrzeuge mußten fur die Betroffenen durch Nachbarschaftshilfe ausgeglichen werden.

Französische Kriegsgefangene wurden in unserem Dorf in der Landwirtschaft eingesetzt.

Schon im Sommer 1915 setzte die Zwangsbewirtschaftung der Lebensmittel ein. Landwirtschaftliche Ernährungsgüter mußten abgeliefert werden. In Elsenroth waren immer wieder deutsche Soldaten vorübergehend einquartiert.

1916 wurde die Lebensmittelzuteilung im Kartensystem eine geführt.

Im November 1918 endete der erste Weltkrieg mit der Beseitigung der Monarchie.

Acht junge Männer kehrten nicht wieder in ihren Heimatort Elsenroth zurück.

Wiederum begann eine schwere Hungersnot.

Gelbe Steckrüben wurden zum Nahrungsmittel Nr. eins. überall wurde »gehamstert«.

Selbst Elsenrother, die nur noch ein paar Schafe oder Ziegen hatten, trieb der Hunger zum Hamstern in die >>Mücher« Gegend.

Der Kartoffel-, Obst und Getreidediebstahl nahm überhand. Jede Obstsorte fand als Nahrungsmittel Verwendung,

Die hiesigen 0bstgärten wurden regelrecht von ihren Eigentümern bewacht.

So weiß man heute noch zu erzählen: »Dä Theis Rudolf hät unger singem Bierenboom jesehlofen«.

Die Schule


Gemessen am Alter des Ortes Elsenroth ist die Dorfschule, die Volksschule von Elsenroth, doch recht jung, im Kirche und früheren Gemeindeort Marienberghausen wird bereits vor dem 30jährigen Krieg im Zuge der Reformation von Nümbrecht ausgehend (Herrschaft Homburg) eine Schule erwähnt.
Dies entspricht dem damaligen Bemühen, bei jeder Pfarrkirche eine Schule zu errichten, um auch den Bauernkindern Bildung und Erziehung auf religiöser Basis zu ermöglichen.
Diese Pfarrschulen waren Ausgangspunkt der christlichen Erziehung und dienten in erster Linie dem Ziel, die Bibel zu lesen und den Katechismus zu lehren.
Es war typisch für die damalige Zeit, daß die Landesherren, über die Gewissensentscheidung des einzelnen rücksichtslos hinweggehend, das Recht der Religionsbestimmung für ihre Untertanen wahrnahrnen (ius reformandi‚ Augsburger Religionsfriede).

Hierin begründete sich auch der starke Einfluß der Kirche auf die Entwicklung der Schule. Lehrer wurden von der Kirche geprüft und berufen. So hatte damals der Lehrer noch die Aufgabe, mit dem Chorgesang der Kinder den Kirchgesang der Gemeinde zu stützen; eine Funktion, die heute von der Orgel wahrgenommen wird, Anfang des 18. Jahrhunderts wird dann in einigen benachbarten Orten im Homburgischen (z.B. Bierrenbach) Unterricht durchgeführt, der von den Kindern der umliegenden Höfe (Ortschaften) besucht wurde. Ob Elsenroth hier bereits zugezählt werden kann, ist im Augenblick nicht belegbar. Einen Hinweis auf eine solche Hofschule gibt uns das später noch zitierte Schreiben vom 19. September 1909, worin im letzten Satz auf eine Schule der Elsenrother Väter und Vorväter Bezug genommen wird, die es demnach in un- serem Ort gegeben haben kann.

Die bis ins Jahr 1811 zur¨ckgehende Chronik der Marienberghausener Schule erwähnt leider nicht, inwieweit Elsenrother Schüler diese Schule besuchten.
Das älteste aufgefundene Entlassungszeugnis eines Elsenrother Schülers nach Besuch der 8 jährigen Volksschule dort ist datiert vom 26, März 1844 und gehört Albrecht Breidenbach.

Im Wintersemester 1876 zählte diese Schule in 2 Klassen insgesamt 154 (!) Schäler.
Diese Zahl wäre ohne Elsenrother Kinder undenkbar.

In den Jahren 1883 bis 1885 unterrichtete hier sogar ein Lehrer aus Elsenroth, der seine 1. Lehrerpräfung im Seminar Neuwied abgelegt hatte.
Herr Heinrich Sohn.

Solange Schulzwang noch großzügig ausgelegt wurde, fand ein regelmäßiger Schulbesuch mehr oder weniger spärlich statt.
Meist mußten die Kinder in der Landwirtschaft helfen, so daß die Zeit für Religionsunterrieht, Lesen, Schreiben und Rechnen im Jahr oft nur auf wenige Monate (Winter) begrenzt war.
Die ersten Namen von Elsenrother Sch&uum;lern, die dann regelmäßig die Schule in Marienberghausen besuchten, finden wir in der noch heute in Marienberghausen geführten Schülerstammrolle: Es sind Karl Dick, geboren am Tage der Beendigung des Deutsch-Französischen Krieges am 10.5 . 1871, August Holländer, Hermann Sohn, Ida Breidenbach, die Tag für Tag bei Wind und Wetter den beschwerlichen Weg auf sich nehmen mußten.
Noch heute weiß manch alter Elsenrother über die Mühsal des Schulweges durch den Hohlweg über Kreuzeheide nach Marienberghausen, besonders bei schlechter Wit- terung oder gar bei Schneeverwehungen zu erzählen,

Da Unterricht auch nachmittags stattfand (8 Uhr, 13:15 Uhr), machte manch Elsenrother Schüler diesen Schulweg auch zweimal am Tag.

Daß ausgerechnet der größte Ort der Gemeinde keine eigene Schule hatte, war wohl Mitauslöser der Initiative, die die Bewohner des Ortes mit einem formellen Anschreiben an den Bürgermeister der Gemeinde Marienberghausen richteten, Mit Schreiben vom 19.12. 1909 beantragten über 40 Familien aus Elsenroth die Überprüfung der Möglichkeit, eine Schule im Ort zu errichten. Diesem Schreiben folgte eine Zusammenstellung der Geburtenzahlen zwischen 1896 und 1909 für Elsenroth, Gerhardsiefen und andere unmittelbar benachbarte Orte.
In einer ergänzenden Verpflichtung vom August 1910 stellten Elsenrother Bürger Geldmittel für die Errichtung einer Schule in oder bei Elsenroth in Aussicht.

Blick in die Ortsmitte



Gründung des Vereins


Anfang 1966 wurde von einigen Einwohnern Elsenroths die Gründung eines Vereins erwogen, der neben der Wasserleitungsgenossenschaft die sonstigen Anliegen und Belange des Ortes vertreten könnte. Die auslösende und treibende Kraft war Karl Adolphs, der seinen Wohnsitz von Köln nach Elsenroth verlegt hatte. Die Gründung und Eintragung in das Vereinsregister wurde am 7.1 1966 unter dem Namen
»Gemeinnütziger Verein Elsenroth e.V.« vorgenommen.
Der Verein hatte 12 Gründungsmitglieder. Die erste, ordentliche Generalversammlung wurde am 25.11.1966 durchgeführt.

Zum ersten, erweiterten Vorstand wurden folgende Mitglieder gewählt:

Heinz Hüschemenger
Willi Rödder

Gustav Holländer
Eberhard Längen
Baldur Lang.

Karl Adolphs wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Als Jahresbeitrag setzte man DM 10‚f fest. Die Mitgliedsbeiträge waren die einzige Einnahmequelle des Vereins. Bei dem geringen Mitgliederbestand hätte der Verein aus finanziellen Gründen keine größeren Projekte durchführen können, wenn nicht Karl Adolphs mit größeren Spendenbeträgen geholfen hätte. So konnte mit diesem Geld die erste TeiLKanalisation westlichen Teil Elsenroths durchgeführt werden. Leider Verstarb 1970 der Gönner und Förderer des Vereins, Karl Adolphs. So daß der Verein keine gröeren Vorhaben mehr realisieren konnte. Der inzwischen neu gewählte Vorstand unter dem Vorsitzenden Rudi Harscheid hatte keine leichte Arbeit, obwohl der Mitgliederhestand auf 51 Personen angewachsen war. So konnte auch ein in 1970 geplanter Kinderspielplatz erst im Jahr 1972 fertiggestellt werden.

In den folgenden Jahren erlahmte das Interesse der Einwohner Elsenroths immer mehr, so daß der Verein fast nur noch auf dem Papier bestand. Der Mitgliederstand sank bis Anfang 1975 auf 35 Personen ab. Da inzwischen auch die Wasserleitungsgenossenschaft aufgelöst war, regten sich immer mehr Stimmen, den Verein wieder mit Leben zu erfüllen. Ein neuer Anfang wurde mit der Generalversammlung am 10.5.1975 gemacht, zu der 21 Mitglieder erschienen waren. Auf dieser Versammlung wurde ein neuer Vorstand gewählt und zwar:

1. Vorsitzender: Reinhard Dick

2. Vorsitzender: Eberhard Vogel

Kassenwart: Manfred Dick

sowie zu Stellvertretern: Eberhard Löttgen‚ Ewald Prill und Roland Krieger.

Der neue Vorstand bemühte sich sofort um verstärkte Mitgliederwerbung und stellte ein Konzept für die nächsten beiden Jahre auf.

Ballonstart am Skihang